Pulsformbasierte Durchflusszytometrie und Zellsortierung
April 26th, 2019Nahezu 2 Millionen Menschen in Deutschland leiden an entzündlich- rheumatischen Erkrankungen, darunter sind 20.000 Kinder. Um die Ursachen für diese Erkrankungen zu verstehen, sind Messmethoden notwendig, die krankhafte Veränderungen an Zellen robust aufspüren und erkennbar machen.
Solche Untersuchungen werden bislang häufig mit durchflusszytometrischen Methoden durchgeführt, die aber immer als Voraussetzung eine aufwändige Probenaufbereitung und das Anfärben der zu untersuchenden Zellen mit zellspezifischen Molekülen haben. Die dabei benötigten Prozeduren und Reagenzien können unerwünschte Auswirkungen auf die Zellen haben, wie z.B. Aktivierung, Beeinflussung immunphänotypischer Merkmale, Zellpermeabilisierung, Zellverlust oder Apoptose (Greve et al., 2006; Smiljanovic et al., 2012; Westendorf et al., 2014). Desweiteren weisen derzeit verfügbare Durchflusszytometer Einschränkungen im Hinblick auf die Anzahl messbarer Parameter, Messgenauigkeit, Sensitivität, Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit sowie Stabilität der Messung auf (Giesecke et al., 2017; Wang et al., 2017)
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Pulsformbasierte Durchflusszytometrie und Zellsortierung“ (PULZY) sollen beide Punkte durch eine neuartige Analysemethode der pulsformbasierten Durchflusszytometrie adressiert werden. Es soll erforscht werden, ob anhand einer Pulsformanalyse der Streulichtsignale Zellen identifiziert werden können, ob in Kombination mit der konventionellen Durchflusszytometrie eine Qualitätsverbesserung der Daten erreicht werden kann und unter welchen Voraussetzungen eine markerfreie Zellanalyse und Zellsortierung durchführbar ist.
Projekt-Partner:
APE Angewandte Physik & Elektronik GmbH, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ)
Projektförderung: